„Nicht ohne spezielle Genehmigung und ohne viel Aufwand“ – so meint man meist, wenn man an Tibet denkt. Gut, das mit dem Aufwand stimmt, wenn man lange Anreisen scheut oder Regen und eher kaltes Wetter im Sommer. Aber neben der Autonomen Region Tibet, die Fremde nicht individuell bereisen dürfen, gibt es durchaus weitere Teile Tibets, die auch frei zu durchqueren sind. So z.B. die östliche Region, Kham genannt, die in weiten Teilen auch in der Provinz Sichuan liegt. Die ebenfalls dort befindliche Stadt Kangding mit etwa 135.000 Einwohnern, gilt als das Tor zu Tibet und natürlich war sie das auch für uns. Hier machen wir erste Bekanntschaften mit den stolzen Khampa. Oftmals noch traditionell bekleidet, kramen sie beim Anblick unserer Kinder ein Handy aus ihren Gewändern um gemeinsam zu posieren und strahlen dabei über beide Ohren. Währenddessen ist es schwer auszumachen, wer wen eigentlich faszinierender findet.
Kangding selbst ist ein freundliches Städtchen mit einigen goldbedachten Tempeln auf ca. 2600 m Höhe, durch welches sich ein Wildbach seinen Weg bahnt. In den frühen Abendstunden ertönt auf dem Volksplatz tibetische Musik und ein Gemisch aus Jung und Alt, Männern und Frauen, traditionell und modern und an diesem Abend auch unserem Großen tanzt traditionelle tibetische Kreistänze. Letzterer nicht ganz im Takt, dafür aber mit vielen wohlwollenden Blicken. Ein gelungener Start in Tibet!