Konstanz am Bodensee: für uns eine besondere Stadt! Denn dort haben wir uns vor 17 Jahren kennengelernt. Es ist also dringend an der Zeit, die Stadt mit unseren Kindern neu zu erleben. Was ein Glück, dass die Jungendherberge in den Osterferien noch Platz für uns hat.Es fühlt sich an wie eine Zeitreise. Einiges hat sich verändert, aber vieles ist auch gleich geblieben und lockt nostalgische Gefühlswellen hervor. Und obwohl in etlichen Ecken und Fleckchen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, sehen wir die Stadt und ihre Umgebung jetzt mit Kinderaugen. Denn während wir Erwachsenen auch einem zweiten oder dritten längeren Stadtbummel nicht unbedingt etwas entgegen zu setzten hätten, setzten unsere Kinder durchaus andere Prioritäten. Und hier sind sie nun: unsere Top Ten in Konstanz mit Kids in beliebiger Reihenfolge!
1. Durch die Stadt schlendern und Eisdielen testen
Konstanz ist wunderschön. Die vielen kleinen Gässchen und vor allem die vielen Eisdielen eigen sich hervorragend für Erkundungstouren. Besonders schmackhafte Eissorten haben wir im Zandanel Eiscafe in der Wessenbergstr. 6 entdeckt. Und weil man mit dem Eishörnchen auch prima laufen kann, kann man von dort direkt schleckenderweise den Konstanzer Dom bewundern (zumindest von aussen, solange das Eis noch nicht komplett im Kinderbauch verschwunden ist)
2. Essen im Biergarten mit Sandkasten und Hafenblick
Der Biergarten in der Hafenstrasse war nicht nur vor etlichen Jahren ein beliebtes Sommerziel von uns. Auch heute sitzt man nah am Wasser und während die Schiffe gemütlich vor sich hindümpeln, kann man Salate, Pommes oder die berühmte Schweinshaxe geniessen. Ein Auswärts-Essen mit Muße, denn im Biergarten befindet sich zudem ein riesiger überdachter Sandkasten mit Schaukel, welcher den gesättigten Kindern sehr gelegen kommt 🙂 Und direkt im Anschluss können die Imperia-Statue und das Konstanzer Konzil bestaunt werden, denn sie liegen nur einen Katzensprung entfernt.
3. Fahrradtour durch Konstanz und Umgebung
Auch wenn es mal etwas auf und ab geht, Konstanz und die Umgebung eignen sich super für kleinere Radausflüge. Es gibt etliche gut ausgeschilderte Radwege , die entweder auf kleinen verkehrsarmen Straßen und Wegen verlaufen, oftmals aber ausschließlich für den Radfahrer nutzbar sind. Selten finden sich Abschnitte bei denen sich lediglich ein markierter Fahrradstreifen auf der eigentlichen Strasse befindet. Und wenn man eine Pause braucht? Kein Problem, man sucht sich einfach den nächsten schattenspendenden Apfelbaum für ein Picknick im Grünen.
4. Besichtigung der Uni mit der biologischen Lehrsammlung
Die Univerisität in Konstanz sorgt nicht nur für rauschende Köpfe der heute etwa 11.500 Lernwilligen, sondern ist auch für Kinder ein nicht uninteressantes Pflaster. Natürlich rühren alte Vorlesungssäle nicht annähernd an der Gefühlswelt unserer Kinder wie bei uns, aber die biologische Lehrsammlung sorgt dafür für umso mehr für Begeisterung. Außen befinden sich etliche Aquarien und besonders die Piranhas haben sich wohl über plattgedrückte Nasen gewundert. In den Räumlichkeiten der Lehrsammlung selbst hat man dann die Qual der Wahl zwischen diversen Insekten, Echsen, Schlangen, Fröschen, sowie ausgestopften Schauexemplaren unterschiedlichster Tiere und sonstigen zahlreichen Ausstellungsstücken. Und wenn es einen dann doch nach draußen zieht sorgt der witzige Springbrunnen im Innenhof nahe des Haupteingangs und der verwunschene Wasserlauf bis aus dem Unigelände hinaus bestens für Unterhaltung.
5. Fähre fahren
Einmal Pirat sein! Oder Kapitän. Auf den neueren Fähren mit den Namen Lodi und Tabor, die zwischen Konstanz und dem Städtchen Meersburg pendeln ist dies möglich. Auf dem Oberdeck in Fahrtrichtung befindet sich jeweils ein Steuerrad. Welch ein Glück, dass das Wetter bei unserer Überfahrt eher verhangen war – der Andrang auf den Kapitäsposten wurde nur von unseren Dreien bestritten. Volle Fahrt voraus!
6. Ritter auf der Meersburg sein
Hat man einmal den steilen Aufstieg zum Haupteingang der Meersburg geschafft (für Lauffaule: man kann auch mit dem Auto außen herum fahren), so steht dem Ritterdasein nichts mehr im Wege! Man läuft über knarrige Holz- und schiefe Steinböden durch Festsäale, Schlafzimmer, Küchen, Werkzeugschmiede und viele andere Räume. Und auch ein Blick in eines der Verliese darf natürlich nicht fehlen. An jedem interessanten Punkt sind kleine Infotafel angebracht, damit ahnungslose Erwachsene ihr Wissen auffrischen können und den begeisterten Warum-Fragen keine Antwort schuldig bleiben. Und natürlich gibt es auch in ritterlichen Gefilden leckeres Eis!
7. Blumenkönig, Pirat und Schmetterlingsfee auf der Mainau
Wunderschöne Blumenfelder, riesiger Abenteuerspielplatz und tropisches Schmetterlingshaus! Und das alles auf kleinstem Raum? Kein Problem, ein Besuch auf der Blumeninsel Mainau macht es möglich. Wenn man alle oben genannten Punkte entspannt abhaken möchte, sollte man allerdings genügend Zeit mitbringen. Einmal bezahlt, darf man den ganzen Tag auf der Mainau verbringen und es lohnt sich wirklich. Auch die Mitnahme eines Kinder- oder Bollerwagens ist kein Problem, da es immer stufenlose Alternativen zu den Hauptwegen gibt. Ab und an gibt es auch Mitmach-Rätsel für Kinder, einfach beim Bezahlen an der Kasse fragen. Unsere Drei haben ihr Kronen noch den ganzen Abend getragen. Die gewonnenen Gummibärchen haben es nicht ganz so lange in den Tütchen ausgehalten 🙂
8. Konstanz von oben am Bismarckturm
Der Bismarckturm befindet sich im Stadtteil Königsbau nördlich der Altstadt. Das 22,70 m hohe Betonkunstwerk steht seit 1912 auf dem Raiteberg (452 m über NN) und ist einer der höchsten Aussichtstürme in Baden-Württemberg. Klar, das wir mit einem gefüllten Picknickrucksack eine Fahrradtour zum Turm unternehmen um Konstanz einmal aus einer ganz neuen Perspektive zu bestaunen.
9. Bergfeeling am Pfänder
Knappe 2 Stunden mit dem Auto von Konstanz entfernt liegt der 1062 m hohe Pfänder in Österreich. Bregenz‘ Hausberg bietet bei Sonnenschein einen unvergleichlichen Blick über den Bodensee. Während sportliche Wanderer den Aufstieg mit Wanderschuhen meistern, haben wir mit drei Kindern die bequeme Variante per Seilbahn gewählt. In null komma nix ist man oben und auch hier gibt es noch genug für kleine Entdecker zum Herumtollen. Im kleinen kostenlosen Wildpark unweit der Seilstation können Wildschweine, Rotwild, Murmeltiere und Co aus nächster Nähe bestaunt werden. Allerdings empfiehlt es sich einen Kinderwagen oder eine Trage für Kleinkinder mit noch wackeligen Beinchen mitzunehmen. Der Weg durch den Park ist zwar kurz und barrierefrei, allerdings sind einige steile Höhenmeter zurück zu legen.
Für Lauffaule bieten sich hingegen der Spielplatz mit Blick über die Berge, der Aussichtspunkt mit Sitzbänken und das kleine Kiosk an. Achtung, die Öffnungszeiten sind in der Nebensaison unabhängig von der Seilbahn!
10. Wohnen im Wasserturm der Jugendherberge
Der ehemalige Wasserturm im Konstanzer Stadtteil Allmannsdorf ist mittlerweile Teil der Jugendherberge. Leider ohne Fahrstuhl, dafür aber mit eigenem Bad (alle Zimmer) und Alpenblick lohnt sich der Aufenthalt dennoch! Zur Bushaltestelle sind es ca. 7 min zu Fuss und von dort fährt man mit den Linien 1 bzw. 13/4 direkt durch in die Altstadt. Und möchte man nach dem Abendessen keinen Fuss mehr vor die Tür setzen kann man den verbleibenden Resttag prime mit diversen Kartenspielen auf der hauseigenen Liegewiese mit Streuobstbäumen geniessen.
Achtung! Die Jugendherberge Konstanz ist besonders in den Ferienzeiten schnell ausgebucht. Hier lohnt sich eine Reservierung vorab!