„Joghurt?“, die Nomadin schenkt uns ein goldbezahntes Lächeln. Wir mögen den frischen Yakjoghurt mit reichlich Zucker gerne. Doch selbst wenn dies nicht der Fall wäre und wir jetzt doch lieber mit unseren drei Pferden Jontse, Imar und Mora weiterziehen würden, wir hätten keine andere Wahl als die Einladung anzunehmen. Schließlich sitzt unser Mittlerer bereits strahlend im Nomadenzelt und löffelt umringt von den restlichen Familienmitgliedern der freundlichen Gastgeberin seinen Joghurt.
Einige Zeit zuvor sind wir von Angelas Lodge aus gestartet. Nachdem wir über viele Wege versucht haben uns außerhalb von organisierten Touren Pferde für eine längere Zeit zu organisieren, war sie es schließlich, die unser Vorhaben beherzt aufgegriffen und es mit ermöglich hat. (Vielen, vielen Dank dafür!!!)
In Osttibet treffen wir entweder tagelang auf kaum eine Menschenseele und genießen die absolute Stille in der riesigen, von Bergen zerklüfteten Weite. Oder wir werden alle naselang eingeladen und sitzen mit den Nomadenfamilien um den wärmenden Ofen, während unsere Pferde ein Stück weiter die Nasen ins Gras stecken. So oder so, Osttibet verlangt uns einiges ab. Die Höhe zwischen 4000 und 4600 m verwandelt jeden 10 km Marsch in einen gefühlten Marathon, das Essen ist wenig abwechslungsreich und nachts wird es auch im Sommer noch empfindlich kalt. Aber Osttibet gibt auch unglaublich viel: wundervolle offene und großzügige Menschen, eine lebendige Kultur, eine atemberaubende Landschaft und den schönsten Sternenhimmel, den wir je gesehen haben!
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