Wir sitzen am Rande der Sahara in einem kleinen Dorfcafe und warten auf Ibrahim. Kurze Zeit später folgen wir seinem schon etwas in die Jahre gekommenen Fahrrad auf der staubigen Hauptstraße hinaus in die Wüste. Ibrahim, seine Frau Hadija und ihre vier Kinder geben uns für die nächsten Wochen ein Zuhause und nach anfänglicher Scheu, fühlen wir uns schon bald als Teil ihrer Familie. Obwohl Ibrahim nur wenig Englisch spricht und wir bis auf ein paar wenige Worte kein Arabisch und schon gar nicht den hiesigen Berberdialekt verstehen, wird zusammen gekocht, gearbeitet, gebaut, gegärtnert und vor allem gespielt. Die Tage scheinen endlos lang und wir unterbrechen sie nur durch gelegentliche Besuche des kleinen Ortes, wo wir schon bald bekannt sind wie bunte Hunde.
Marokko stand schon lange auf unserer Reisewunschliste und wir bereuen unsere Wahl nicht. Die Landschaft im Süden ist wunderschön, auch wenn es bisweilen schon jetzt im Frühling für uns „Nordlichter“ ganz schön heiß werden kann, und die Gastfreundschaft der Marokkaner ist unbeschreiblich. Vor allem Ibrahim und Hadija beeindrucken uns sehr. Sie lassen uns so selbstverständlich an ihrem Leben teilhaben, obwohl sie uns gerade erst kennen gelernt haben, und überlassen unserer Familie ihr Zimmer, während sie sich mit ihren Kindern das einzige andere Zimmer teilen. Sie sind so offenherzig und liebenswürdig und ein wunderbares Beispiel dafür, dass Freundschaft zwischen Menschen auch unabhängig von der Volkszugehörigkeit, der Religion und der gesprochenen Sprache entstehen kann!!