„Und sie wollen wirklich zelten? Bei dem Wetter?“, der Bauer mustert uns ungläubig. Wir stehen nach mehr als 20 km Fußmarsch mit ziemlich müden Füßen auf seinem Hof und schauen nach einem Schlafplatz für die Nacht. William hat auch schon einen liebäugelnden Blick auf das kleine Stück Wiese rechts von ihm geworfen. Der Bauer und seine Frau beschließen, wir dürfen zelten. Aber zum Frühstück gibt es Bratkartoffeln. Schließlich muss man nach einer Nacht um den Gefrierpunkt am nächsten Morgen wieder gut zu Kräften kommen.
Die Bratkartoffeln zahlen sich aus. Die Eifel ist wunderschön, bisweilen aber auch recht steil und geradeaus gibt es auf den Wanderwegen ohnehin nicht. Es ist Anfang April und wir haben strahlenden Sonnenschein, der uns die noch immer sehr frostigen Nächte um diese Jahreszeit schnell wieder vergessen lässt. Die Landwirte und Wanderreithofbesitzer verköstigen und verwöhnen uns mit Brennnessellasagne, Marshmallow-Lagerfeuer und jede Menge Heu für William. Wir sind selig. Unsere erste längere Trekkingtour mit unserem William wird ein voller Erfolg. Von Prüm aus starten wir und erreichen nach zwei Wochen im Zickzack und über eine Schleife durch Belgien Simmerath. William trägt seinen Packsattel vollgepackt mit unserem Zelt, Schlafmatten, Kocher, Wechselklamotten und natürlich seinem Futter vorbei an knallgelben Narzissen, die zu Zehntausenden am Wegesrand blühen, und mit nur einem Tag Regen haben wir wirklich nicht gerechnet. So kann es auf der nächsten Tour gerne weitergehen.